13. Feb 2024
Vorbereitung auf die erste Heilige Beichte mit den Kommunionkindern.
Liebe Leser, auch wenn es nun schon wieder einige Wochen her ist, dass 29 Kinder aus Bimbach und Kleinlüder, mit insgesamt 13 Erwachsenen ein gemeinsames Wochenende verbracht haben, sind die Erinnerungen daran noch sehr lebhaft und schön.
Wie vorbestellt gab es pünktlich zum Erstkommunionwochenende Frost und Schnee in Hülle und Fülle. Ein Umstand, der uns Erwachsene in unserem Alltag etwas störte, jedoch die Freude der Kinder nur umso mehr entfachte. So kamen nach und nach, bis zum Dach gefüllte Autos im Ludwig- Wolker- Haus am Freitagnachmittag an. Und schlagartig war die winterliche Stille der Rhön Geschichte. Voller Erwartung stürmten die Buben und Mädchen ihre vorbereiteten Zimmer und durften sich im Bettbeziehen einüben. Mit ein wenig Unterstützung der anwesenden Katechetinnen gelang dies dann auch! Nach einem ersten gemeinsamen Abendessen gingen die Kinder auf Entdeckertour durch das gesamte Haus. Bei einer Saujagd beantworteten die Kinder religiöses Grundwissen, lernten das Haus kennen und hatten sichtlich Spaß. Nach diesem ersten Kennenlernen stimmten sich alle auf das gemeinsame Thema der Erstbeichte ein. Hierfür feierte unser Gemeindereferent einen Weggottesdienst in der Kapelle des Hauses. Dabei ging während der Katechese eine Vase zu Bruch. Welch ein Schreck, war diese Vase doch die Lieblingsvase einer Kommunionmutter. Anhand der Scherben erklärte unser Gemeindereferent schließlich in seiner Katechese, dass schlechtes Verhalten, auch Sünde genannt, zu Scherben im Leben führen kann. Die Beichte soll uns dabei helfen, die Scherben nicht unter den Teppich zu kehren, sondern offen zu Fehlern und Versagen zu stehen. Nach diesem ersten sehr nachdenklichen Teil des Wochenendes wurde es Zeit für eine erste fröhliche Schneeballschlacht, inmitten der nächtlichen Rhön. Schnell zogen sich alle Kinder warm an. Am Fuß der Milseburg ging es durch die Nacht, die dank des Schnees ziemlich hell war. Nach einer Stunde im Schnee freuten sich alle Beteiligten auf warme und bequeme Klamotten und eine Gute- Nacht- Geschichte mit anschließendem Segen für die Nacht. Natürlich konnten Kinder, wie Erwachsene nicht sofort einschlafen, aber das ist eine andere Geschichte.
Der erste gemeinsame Morgen begann in der Kapelle mit einem Morgengebet und tollen Gesängen, welche auf der Gitarre durch unsere Gemeindereferentin Kristin Hirsch begleitet wurden. Gut gelaunt ging es schließlich zum Frühstückstisch, um gut gestärkt anschließend in einer Katechese zu erfahren, was in der Beichte alles passiert. In einem kleinen Versuch erfuhren die Kinder, wie sehr Sünden zwischen uns Menschen stehen können und damit Freundschaften und Beziehungen gefährden. Mit dem Tod Jesu am Kreuz, sind uns diese Sünden vergeben, wenn wir sie denn in der Beichte bereuen. Und so durften die Kinder an der Dornenkrone des Gekreuzigten einen Sündenluftballon platzen lassen, als Zeichen der Vergebung von den Sünden und dem nun wieder freien Blick auf meinen Mitmenschen. Nach dieser eindrücklichen Katechese wurden die Anwesenden schließlich durch Besuch aus der Heimat überrascht.
Unsere Kleinlüderer Handpuppe Johannes gab sich die Ehre und platzte mitten in eine Erklärrunde des Gemeindereferenten hinein. Frech, wie wir Johannes alle kennen, lies er sich von der ernsthaften Runde nicht beirren. Es entwickelte sich ein kleines Gespräch zwischen der Handpuppe Johannes und unserem Gemeindereferenten, wie die Beichte eigentlich funktioniert und wozu wir eine Beichte überhaupt brauchen. Auch die Kinder folgten dem Gespräch aufmerksam und so manche kleine Angst wurde schließlich auch genommen.
Am Ende des Vormittags wurden die Winterklamotten wieder angezogen und die Schlitten und die Poporutscher eingepackt. Bei strahlendem Sonnenschein ging es auf den Schlittenhang von Kleinsassen. Dort verbrachten die Kinder zwei glückliche Stunden, voller Winterspass. Auf dem Rückweg ins Ludwig- Wolker- Haus machte die Gruppe Station an einem kleinen Wegekreuz. Hier las unser Gemeindereferent einige Besinnungsfragen vor, welche den Kindern abschließend dabei helfen sollten, ihre Beichte im Anschluss gut ablegen zu können.
Zurück in der Unterkunft, wartete erneut Besuch auf die Kinder. In der Kapelle wurden die Kinder von Pfarrer Hartel und Pfarrer Latsch begrüßt. Anschließend durften die Kinder sich einen der beiden Priester aussuchen, um bei ihm zu beichten. Natürlich konnten nicht alle Kinder gleichzeitig beichten und so wurde die Wartezeit mit Bastelarbeiten überbrückt. Zum Abschluss der Beichte, feierte Pfarrer Hartel gemeinsam mit den Kindern und Katecheten die Heilige Messe zum Sonntag. Nach einem leckeren und ausgiebigen Abendessen ging es bei einem Spieleabend knifflig und herausfordernd zu. Am Ende des Abends waren viele Augen sehr müde geworden von diesem sehr aufregenden Tag.
Der Sonntagmorgen begann erneut mit einem kleinen Morgenimpuls und einem stärkenden Frühstück. Anschließend feierte die Gruppe einen Weggottesdienst in der Kapelle, bei dem die gestern gebeichteten Sünden in Flammen und Rauch aufgingen. Nachdem alle Räume des Ludwig- Wolker- Hauses wieder ordentlich gemacht worden sind, trafen sich alle Kinder und Erwachsenen zu eine abschließenden Runde, um das Erlebte zu reflektieren. Nach köstlichen Schnitzeln mit Pommes verabschiedeten sich alle mit einem gemeinsamen Segensgottesdienst in der Kapelle. Gerade rechtzeitig, denn draußen warteten schon viele Eltern auf ihre Kinder.