BIMBACH


Kirche
Kirche

Seit über einem Jahrtausend erstreckt sich das idyllische Dorf Bimbach flussabwärts unweit von Großenlüder. Mit einer lebendigen Gemeinschaft von nunmehr über 2.200 Bewohnern bewahrt der Ort trotz der hervorragenden Verkehrsanbindung durch die B 254 seinen historischen und ländlichen Charme, der die Jahrhunderte überdauert hat.

KIRCHENPORTRAIT


St. Laurentius

Nach einer Landschenkung des Bimbacher Adelsgeschlechtes durch Konrad von Bimbach wurde 1320 die Pfarrei Bimbach errichtet. Die erste Bimbacher Kirche, über deren Erbauungsjahr nichts bekannt ist, dürfte wohl die Burgkapelle gewesen sein. 1339 wurde ein neuer Hochaltar konsekriert. Seit 1419 gilt St. Laurentius als Patron des Gotteshauses.

Die alte Bimbacher Kirche aus dem Mittelalter hatte sich für die wachsende Dorfbevölkerung als zu klein erwiesen und wurde aus diesem Grund 1840 abgerissen. Nur der beeindruckende 32m hohe Wehrturm mit geknicktem Spitzhelm blieb erhalten. Der viergeschossige romanische Glockenturm stammt aus dem 13./14. Jahrhundert. Um die Kirche ist die Mauer des früheren Wehrfriedhofs zum großen Teil erhalten.

Nach 5 Jahren Bauzeit wurde die jetzige Pfarrkirche am 28.08.1845 eingeweiht. Sie ist ein schmuckloser Rechteckbau (27,25 m lang und 13,00 m breit) von Fensterachsen mit unverputztem Bruchsteinmauerwerk.

Das Kircheninnere ist als Saal mit Spiegeldecke klassizistisch ausgestattet. Das Altarblatt des Hochaltars – ein großes Ölgemälde – stellt das Martyrium des hl. Sebastian dar, der auch zweiter Kirchenpatron ist. Die beiden Seitenaltäre haben in Rundbogennischen zwischen korinthischen Säulen links eine barocke Holzplastik der Gottesmutter mit Kind und rechts eine Holzfigur des hl. Laurentius aus der Erbauungszeit. Ebenfalls aus dieser Zeit stammt die schlichte Kanzel mit Heilig-Geist-Taube. Ein Taufstein mit achtseitigem Becken auf profilierten Fuß und hohem Holzdeckel befindet sich im vorderen Teil des Gotteshauses.

Die Wände zieren mehrere Holzplastiken aus verschiedenen Jahrhunderten: St. Bonifatius, hl. Familie, St. Franziskus, St. Aloysius, die schmerzhafte Mutter Maria (Pietá), St. Wendelin und St. Elisabeth von Thüringen.

Der holzgeschnitzte Kreuzweg ist eine Arbeit von Ermil Happel, Wüstensachsen (1954). Die Empore ruht auf vier Holzsäulen. Die 1988 von der Firma Klais, Bonn, erbaute Orgel mit 24 Registern hat einen schönen Orgelprospekt von der Orgelbausippe Oestreich aus Bimbach, welche zu den bedeutenden deutschen Orgelbauern gehört. Im Jahre 1842 begann Adam Joseph Oestreich mit dem Neubau der Orgel, doch starb er kurz darauf. Sein jüngerer Bruder Augustin vollendete die Orgel. Von dieser Orgel ist leider nur noch das kunstvolle Gehäuse vorhanden.
Im Turm hängt eine Viergeläute mit den Schlagtönen d, fis, a, h: Salvatorglocke, Laurentiusglocke, Marienglocke und Bonifatiusglocke.

Turmkapelle

(in der Pfarrkirche)

Zwischen der Sakristei und der Kirche befindet sich die Turmkapelle der Pfarrkirche St. Laurentius.

Das Turmgeschoss des wehrhaften viergeschossigen Glockenturms besitzt ein Kreuzgewölbe ohne Rippen.

Im Jahre 1963 wurden spätgotische Wandmalereien freigelegt. Der Bilderzyklus zeigt den Leidensweg Jesu in verkürzter Form. Alle Bilder sind von rot-gelben Streifen umrahmt.

  • An der Decke Christus und die vier Symbole der Evangelisten.
  • An der Nordwand sind der Judaskuss und die Geißelung Jesu dargestellt.
  • An der Südwand ist die Grablegung zu erkennen.
  • Die Wand zur Sakristei zeigt die Auferstehung Jesu.

Diese Bilder sind heute noch als "gemalte Predigt" zu verstehen. In der linken Seitenwand des Turmes ist eine schöne spätgotische Sakramentsnische kunstvoll eingelassen.

Die 2011 begonnene Renovierung der Turmkapelle fand am 2. Februar 2012 ihren Abschluss.

Nach eingehender Voruntersuchung wurden die Oberflächen gereinigt, Putzausbesserungen durchgeführt, störende Retuschen entfernt, Fehlstellen geschlossen und retuschierte sowie Malschichten gefestigt.

Die Turmkapelle steht nun als Gebets- und Andachtsraum zur Verfügung und kann als Ort der Stille und Meditation genutzt werden.

St. Vitus & St. Elisabeth - Lütterz

Lütterz, das seit 1320 zur Pfarrei Bimbach zählt, hat eine alte und eine neue Kapelle. Die Anfänge des alten Kapellchens, das in der Nähe der Lüderbrücke steht und heute als Wegekapelle dient, sind unbekannt.

Seit 1656 ist in Lütterz eine Kapelle nachgewiesen, die St.Vitus geweiht war. Da das Gotteshaus sehr klein war und mit der Zeit unansehnlich wurde, entschlossen sich die Lütterzer 1797 zu einem Neubau, der nach vielen Ärgernissen und Schwierigkeiten erst von 1931-1933 in Bruchsteinmauerwerk durchgeführt wurde. Die neue Kapelle steht am Ortsausgang nach dem Schmerhof und wurde am 19.11.1933 der hl. Elisabeth von Thüringen geweiht. Als weiterer Patron gilt weiterhin St. Vitus.

Dem Kirchenschiff von drei Fensterachsen mit kurzen Spitzbogenfenstern ist eine offene Vorhalle mit drei spitzbogigen Arkaden vorgelagert. Der holzverschindelte Dachreiter ist mit einer Schweifkuppel versehen.
An der linken Innenwand der Vorhalle hat ein Kriegerdenkmal unter dem Bild der Schmerzhaften Mutter Maria einen guten Platz gefunden. Der Innenraum hat eine Holzbalkendecke und einen spitzen Chorbogen, seitlich davon Fresken mit anbetenden Engeln und Auge Gottes. Im Altarraum sehen wir zwei Farbglasfenster mit St. Vitus und St. Elisabeth. Über dem steinernen Tischaltar mit einfachem Tabernakel befindet sich ein Standkreuz. Seit der letzten Renovierung 1986 besitzt die Kirche einen neuen Zelebrationsaltar.

Im Glockenstuhl des Dachreiters hängen zwei Glocken mit den Schlagtönen a und b, die aus dem Turm des alten Kirchleins übernommen worden sind.

St. Jakobus - Malkes

Die katholische Filialkirche St. Jakobus ist eine der wenigen erhaltenen Kirchen des Fuldaer Landes aus vorbarocker Zeit. Das heutige Schiff von zwei Fensterachsen mit Spitzbogenfenstern stammt wohl aus dem Jahre 1578. Der niedrige Glockenturm aus gotischer Zeit trägt einen leicht geknickten Pyramidenhelm.

Der Innenraum hat eine flache Holzbalkendecke und einen spitzen Chorbogen. Der holzgeschnitzte barocke Hauptaltar zeigt zwischen korinthischen Säulen ein Altarblatt mit der Gottesmutter und dem Jesuskind, umgeben von den Vierzehn Nothelfern (um 1700).
Seitlich stehen auf Konsolen große Holzplastiken des hl. Apostels Jakobus des Älteren und eines Benediktiner Abtes. Eine Kostbarkeit ist der barocke kleine Seitenaltar mit Holzplastiken der Vierzehn Nothelfer. An der rechten Seite befindet sich der Korb einer barocken Kanzel. Die Kirche birgt noch eine spätgotische Holzplastik der hl. Mutter Anna um 1500. Unter der Empore steht ein Kastenbeichtstuhl.

Das Kirchlein verfügte von Anfang an über eine Glocke. Heute beherbergt der Glockenturm ein Dreigeläute mit den Tönen cis, e und fis: Marienglocke, Jakobusglocke und Wendelinusglocke. Die Kirche ist von einer niedrigen Friedhofsmauer umgeben.

Schnepfenkapelle 

Die Wallfahrtskapelle zur Schmerzhaften Mutter beim Schnepfenhof ist ein schlichter rechteckiger Putzbau von zwei Fensterachsen, flachbogigen Fenstern und dreiseitigem Chorschluss aus dem Jahre 1775.

Hauptinitiator und Stifter der Kirche war der Besitzer des Schnepfenhofes Johann Georg Schneider. 1912 ließ Josef Funk, der ehemalige Besitzer des Schnepfenhofes, einen Turm aus behauenen Steinen anfügen und stiftete zwei Glocken, die Pfarrer Bergmann am 29.02.1913 weihte.

Der Innenraum hat eine flache Holzdecke. Der kleine spätgotische Holzaltar zeigt in seinem Aufbau zwischen vier Säulen eine Madonna mit Kind. In der Nische darüber befindet sich ein kleines spätgotisches Vesperbild (um 1480), das eigentliche Gnadenbild der Kapelle. Die Kapelle birgt weitere Holzplastiken aus der Barockzeit. Ein größeres Vesperbild mit großem Schwert im Herzen der gekrönten Gottesmutter finden wir an der linken Seite sowie eine Retabel der Vierzehn Nothelfer. An der rechten Kapellenwand begegnen wir der Darstellung der Unbefleckt Empfangenen. Rechts und links vom Altar stehen die Figuren der Benediktiner-Äbtissinen St. Ottilia und St.Walburga.Dieser Marienwallfahrtsort erfreut sich über Bimbach hinaus großer Beliebtheit bei der Bevölkerung.

Marienkapelle

Die Kapelle wurde zu Anfang des 18. Jh. von frommen Unterbimbachern am Ortsausgang nach Maberzell erbaut und am 14.07.1717 von dem Neuenberger Probst Benedikt von Rosenberg zu Ehren „Mariä Geburt“ geweiht. Sie ist ein schlichter Rechteckbau von zwei Fensterachsen mit dreiseitigem Chorschluss und Haupendachreiter aus der Barockzeit. Die Rechteckfenster haben einfache Sandsteingewände.

Im Innenraum mit flacher Holzdecke steht ein kleiner holzgeschnitzter Barockaltar mit einer Holzplastik der gekrönten Gottesmutter mit Kind und Zepter.
Zu beiden Seiten der Marienstatue sind schraubenförmig gedrehte Säulen mit korinthischen Säulenpaaren. Die Größe des Raumes beträgt 9,50 x 4,30 Meter. An der linken Seitenwand steht ein 3,50 m hohes, barockes Holzkreuz auf einem niedrigen Steinsockel. Am rückwärtigen Teil des Gotteshauses wird die Empore von zwei Holzpfeilern getragen. An den Seitenwänden hängen die vierzehn Stationen des Kreuzweges aus kleinen Ölbildern von 1667.

KONTAKT


Stock
Stock

Judith Stock

Pfarrsekretärin

Kath. Pfarramt St. Laurentius, 
Am Kirchborn 11, 36137 Großenlüder-Bimbach

Tel. 06648/61617
Mail: pfarrei.bimbach@bistum-fulda.de

Öffnungszeiten Pfarrbüro:
Montags: 08:30 - 10:30 Uhr
Donnerstags: 08:30 - 10:30 Uhr und 16:00 - 18:00 Uhr





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