13. Mai 2024
Unsere Ministranten bereiteten ein inklusives Fest vor im Rahmen der 72-Stunden-Aktion.
72 h-Aktion der Ministranten St. Vitus Bad Salzschlirf: Das bunte Fest – ein Tag für Alle!
Die Bad Salzschlirfer Ministranten machen sich stark für Inklusion und Barrierefreiheit
Die 72-Stunden-Aktion des BDKJ ist immer wieder ein einzigartiges und unvergessliches Abenteuer. Bereits zum zweiten Mal nahmen die Minis St. Vitus an der Aktion teil. Thema dieses Mal: Inklusion. Ein „Buntes Fest“ für Alle, das am Sonntag den Abschluss bildete, war trotz des Schneegestöbers gut besucht und ein voller Erfolg. Zahlreiche örtliche Vereine und Gruppen haben mit den Ministranten ein unvergessliches Fest auf die Beine gestellt.
Am Donnerstag, den 18. April um 17.07 Uhr startete die Aktion und die 24 Teilnehmenden der Ministranten in Bad Salzschlirf stimmten sich mit einer Eröffnungsandacht darauf ein. Das Ziel des Projekts war die Sensibilisierung zum Thema Inklusion. Im Rahmen der Aktion wurde ein großes Inklusions- und Vereinsfest vorbereitet, um auch den Salzschlirfern und allen Interessierten dieses Thema zugänglich zu machen. Die Kinder und Jugendlichen beschäftigten sich über die 72 Stunden mit ganz verschiedenen Facetten von Inklusion: Wie ist es zum Beispiel, mit einer starken Sehbeeinträchtigung zu leben? Was, wenn der Körper nicht so kann, wie man selbst möchte? Ist Inklusion ein Thema, dass auch Jesus und seine Freunde auf dem Schirm hatten? Wie wird Inklusion politisch und gesellschaftlich gelebt? Die Kinder und Jugendlichen haben sich mit Frank Walter, Inklusionsbeauftragter der Gemeinde, zu Gesprächen getroffen und ein Interview vorbereitet, dem alle Interessierten auf dem Fest beiwohnen konnten. Im Laufe der Aktion wurden verschiedene Einrichtungen im Ort besucht, um die Gemeinschaften persönlich zum Fest einzuladen. Viel Werbung für das Fest wurde gemacht, Deko gebastelt, Fühlkästen gebaut, die Stände der Minis und eine Tombola wurden vorbereitet sowie Sponsoren gesucht.
Am Festtag dann der frostig-weiße Schreck: Schnee war über Nacht gefallen und zwang zu Anpassungen im Festablauf. Aber die Gruppe war vorbereitet! Es war ein beheiztes Festzelt organisiert worden und zahlreiche Stände wurden aus dem Kurpark in die Wandelhalle verlegt. Die Besucher*innen des Festes ließen sich vom Wetter nicht abhalten. – um es mit den Worten des Schirmherrn Friedrich Meister zu sagen: „Zum Glück haben Sie heute Morgen nicht in den Nachrichten gelesen, dass man daheimbleiben solle!“ Zur Belohnung sandte der Himmel mittags auch noch einige Sonnenstrahlen, sodass sogar die Hüpfburg aufgebaut werden konnte. – Ende gut, alles gut!
Das Fest im Kurpark als großes Finale der Aktion startete mit einem fröhlichen Gottesdienst in der voll besetzten Wandelhalle, begleitet von den Anthony‘s Gospel-Singers aus Müs. Trotz kurzfristiger Anfrage haben sie es sich nicht nehmen lassen, dem Gottesdienst Leben einzuhauchen und, so stellte die Dirigentin fest, die ein oder andere taugliche Männerstimme zur nächsten Probe einzuladen. Zelebriert hat André Kulla OMI, der Präses des BDKJ Fulda. Seine Botschaft in der Predigt: 72 h – das ist nicht nur jetzt. Das werden 72 Jahre, vielleicht 72000 Jahre: mit Jesus auf dem Weg, gemeinsam, auch wenn der Weg viele Herausforderungen hat: Jesus geht mit. Schirmherr Friedrich Meister eröffnete nach der Messe das Fest und war begeistert von dem, was „seine“ Truppe und die vielen Helfenden während der Aktion auf die Beine gestellt haben.
Viele Menschen waren gekommen. Vorsitzende der Gemeindevertretung, Bürgermeister Matthias Kübel sowie der Geschäftsführer der Stiftung Antonius- gemeinsam Mensch, Rainer Sippel, sprachen ihr Lob aus. Die Organisatoren der 72- Stunden Aktion freuten sich über Besuch von Weihbischof Karlheinz Diez, der die zahlreichen, von den Kindern vorbereiteten Stationen besuchte, an denen Einschränkungen und Behinderungen erfahrbar wurden. Diez freute sich über das Engagement der Kinder, da gelebte Inklusion für ihn ein Herzensanliegen sei. Ein Rollstuhlparcours des Vereins Leben und Arbeiten - Wir für Bad Salzschlirf, ein Info- und Erlebnisstand des Blinden- und Sehbehindertenbund in Hessen mit Blindenschreibmaschine und Simulationsbrillen, sowie die selbstgebauten Fühlkästen der Ministranten waren ein großes Erleben von Beeinträchtigungen. Viele Menschen sind jetzt mit dem Thema Inklusion besser vertraut – Damit haben die Kinder und Jugendlichen ihr Ziel erreicht!
Aus der Vereinsgemeinschaft haben der Karnevalsverein (KVBS), der Sportverein (TuSpo), die neu gegründeten Oldtimerfreunde der freiw. Feuerwehr Bad Salzschlirf, die Jugendfeuerwehr, GEPA, die KFD und der Inklusionsverein fürs leibliche Wohl bestens gesorgt. Die KjG Fulda erfreute uns mit ihrer Hüpfburg und einem Spielemobil.
Als am Sonntag um 17.07 Uhr die Aktion von den Glocken ausgeläutet wurde, ging das große Aufräumen los. Nach getaner Arbeit mit vielen Helfer*innen waren alle Teilnehmenden glücklich über diese ereignisreichen 72 Stunden. Christina Post, Teil des Orga-Teams, fasste die Tage so zusammen: „Wir haben mit den Kindern viel wertvolles über Inklusion erfahren dürfen und uns für unsere Mitmenschen eingesetzt. Die Erfahrungen dieser 72- Stunden Aktionen werde ich nie vergessen. Ich denke, dass wir auch einen Beitrag für die Stärkung der Schlirfer Gemeinschaftsgefühls geleistet haben. Wir haben die Welt ein Stückchen besser gemacht!“ Die Organisatoren bedanken sich beim Schirmherrn Friedrich Meister und allen Vereinen, Geschäften und Privatleuten, die das Aktionsprojekt unterstützt haben: Vom Tombola-Preis über die Zeltheizung bis hin zu den vielen helfenden Händen – ohne so viel unkomplizierte Hilfe wäre das alles nicht möglich gewesen! Euch hat der Himmel geschickt, Gott sei Dank!