12. Dez 2021
Das Friedenslicht aus Bethlehem - ein Netz, das verbindet.
Friedenslicht aus Betlehem trotz und wegen allem ausgesandt
„Friedennetz: Ein Licht, das alle verbindet“ ist das Motto der diesjährigen Pfadfinderaktion
Trotz oder gerade in der Pandemiezeit, die das Weihnachtsfest im zweiten Jahr zu trüben droht, senden die Pfadfinderinnen und Pfadfinder auch in 2021 wieder das Friedenslicht aus Betlehem aus. Sie möchten damit ein kleines Licht spenden, das alle verbindet und als ein Hoffnungslicht in den Herzen der Menschen leuchtet.
Nach der „Open-Air“-Auto-Aussendung im letzten Jahr, fand die ökumenische Aussendungsfeier für das Bistum Fulda und die Landeskirche Kurhessen Waldeck am 3. Advent, Sonntag, 12. Dezember 2021 wieder im Dom zu Fulda statt. Da die Plätze coronabedingt begrenzt waren – es durften nur 120 Gläubige in den Dom - gab es wieder einen „Live-Stream“ von der Pfadfinder-Aktion, so dass viele Menschen teilhaben konnten.
So konnten die Pfadfinderinnen und Pfadfinder rund um die ökumenische Friedenslicht-AG der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) im Bistum Fulda und dem Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP) in der Landeskirche Kurhessen-Waldeck dem notwendigen „social distancing“ mit der Weitergabe des Friedenslichtes den Menschen ein kleines Hoffnungszeichen schenken, das sie – natürlich unter Abstand, mit Maske und Hygiene – an viele Menschen weitergeben sollen.
Bereits wie im letzten Jahr konnte keine Fuldaer Delegation nach Wien – wie die 20 Jahre zuvor - zur zentralen Aussendung reisen. Nur eine kleine Delegation brachte das Friedenslicht auf verschiedenen Autorouten nach Deutschland. Wie im Jahr 2020 von einem Parkplatz bei Rüsselsheim holten es die Pfadfinder Felix Schneeweis (23) (DPSG - Stamm Heilig Kreuz Ahl/Salmünster / Stamm St. Martin Bad Orb / Roverreferent DV Fulda) und Linus Henze (22) (DPSG – Stamm Barbarossa Rodenbach) ab und brachten es per Auto sicher nach Fulda. Gemeinsam mit Pfadfinder Silas Jöckel (9) vom VCP durfte es dann Felix Schneeweis auch im Gottesdienst in den Altarraum tragen und die Verteilung starten.
Zelebranten
Bruder Pascal Sommerstofer ofm, DPSG-Diözesankurat und Pfarrer Jörg Scheer, Ev. Kirchenkreis Fulda, zelebrierten den Aussendungsgottesdienst im Fuldaer Dom. Markus Leis und Band aus Wächtersbach begleiteten die ökumenische Feier wieder würdig mit Musik.
In seiner Predigt machte Pfarrer Jörg Scheer auf das Friedensnetz aufmerksam, in dem wir alle als Knoten wirken können. In gebührenden Abstand zueinander durften die Gläubigen Holz-Wäscheklammern mit einer Friedenssehnsucht beschriften und an das ausgelegte Netz klemmen.
Aussendung
Zur Aussendung betrachtete Bruder Pascal die Friedenslicht-Kerze. Von der Flamme gingen Strahlen der Hoffnung und der Wärme aus: „Diese Strahlen scheinen zu jedem und ein Strahl scheint auch zu dir zurück.“ Anschließend verteilten die Lichtträger*innen des VCP und der DPSG sowie Bruder Pascal Sommerstorfer und Pfarrer Jörg Scheer das Friedenslicht an die anwesenden Menschen. Auch Vertreter der jüdischen Gemeinde und der muslimischen Gemeinde in Fulda konnte als Gäste in der Aussendungsfeier begrüßt werden und das Friedenslicht über die Religionsgrenzen hinweg vom evangelischen und katholischen Priester entgegennehmen.
Den Kollektenzweck erläuterte Marie Chowanietz (DPSG). Die Kollekte geht in diesem Jahr an die Dormitio Abtei in Jerusalem (Altstadt) und ihre Weihnachtsaktion „Ich trage Deinen Namen in der Heiligen Nacht nach Betlehem“. Das Geld wird von den Benediktinern dann an caritative Einrichtungen und soziale Projekte in Betlehem weitergegeben. Vor allem aber unterstützen sie damit soziale Projekte und Einrichtungen in Bethlehem: Schulen für Kinder mit Behinderung, Pflegeheime, Day-Care-Programme, Werkstätten und Ausbildungsplätze für junge Menschen mit Behinderung, Familienprojekte. (http://dormitio.net/abtei/weihnachtsaktion/index.html)
Aussendung ins Bistum und zur Landeskirche
Wie im Gegensatz im letzten Jahr konnte das Friedenslicht nicht überall per Bahn verteilt werden. Aber die anwesenden Pfadfinder-Delegationen fuhren die einzelnen Bahnhöfe dennoch an. Auch wird es wieder zahlreiche Aussendungen und Verteilaktionen im Bistum und der Landeskirche geben, siehe unten oder auch auf: www.dpsg-fulda.de und www.friedenslicht.de.
Direkt nach dem Gottesdienst brachten die Pfadfinder*innen das Friedenslicht aus Betlehem auch zu Bischof Dr. Michael Gerber ins Bischofshaus. Der freute sich sehr über diese Geste.
Er wendete sich mit ein paar Worten an die Pfadfinder*innen und die gesamte Jugend im Bistum Fulda. Er bedauerte, dass durch die Coronapandemie viele Veranstaltungen und Aktionen ausfallen mussten und gab gleichzeitig der Hoffnung und Zuversicht Ausdruck, im nächsten Jahr wieder neu starten zu können. Das Friedenslicht sei auch ein Zeichen der Hoffnung, dass es weiter gehe. Er bedankte sich bei allen Pfadfinder‘*innen und allen in der Kinder- und Jugendarbeit Engagierten für ihren Einsatz mit einem herzlichen „Gut Pfad!“.
Friedenslicht nicht nur ein Symbol – es ist Hoffnung und Auftrag zugleich
Das Licht ist das weihnachtliche Symbol schlechthin. Mit dem Entzünden und Weitergeben des Friedenslichtes aus Betlehem wird – seit über 25 Jahren – an die Weihnachtsbotschaft „Friede auf Erden“ und den Auftrag, den Frieden zu verwirklichen, erinnert. Frieden zu schaffen, ist gar nicht so einfach! Sei es im engsten Freundeskreis, in der Schule, auf der Arbeit oder auch nur mit sich selbst.
Frieden zwischen verfeindeten Menschen und Nationen zu schaffen, ist noch komplizierter. Die Herausforderung besteht darin, durchgehend daran zu arbeiten und trotz aller Hindernisse das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Zusammen mit anderen Menschen ist es oft einfacher, einen langen und schwierigen Weg zu bewältigen. Deswegen ermutigen die Pfadfinderinnen und Pfadfinder die Menschen, sich gemeinsam und guten Mutes auf diesen Weg zu machen.
Das Friedenslicht verbindet auf seinem über 3.000 Kilometer langen Weg nach Deutschland viele Nationen und Religionen miteinander. Denn alle eint der Wunsch nach Frieden, auch wenn er – gerade im Heiligen Land, aber auch bei uns in Deutschland – oft sehr zerbrechlich und unerreichbar scheint.
Die Friedenslicht-Aktion gibt es seit 1986. Sie wurde vom Österreichischen Rundfunk (ORF) ins Leben gerufen. Jedes Jahr entzündet ein Kind das Friedenslicht an der Flamme in der Geburtsgrotte Christi in Betlehem/Palästina. Seit über 25 Jahren verteilen die Pfadfinderinnen und Pfadfinder verschiedener Verbände das Friedenslicht in Deutschland.
Weitere und jeweils aktuelle Informationen zur Friedenslichtaktion sind auf https://www.dpsg-fulda.de/themen/friedenslicht-aus-betlehem/friedenslicht-2021/
zu finden.
Text: Frank L. Seidl/Uli Ratmann
Bilder: DPSG
Jugendbildungsreferentin der DPSG