Praxissemester

30. Sep 2020

Mein Praktikum im Jugendreferat

Wer sagt, sieben Monate wären eine lange Zeit, hat sie noch nicht im Katholischen Jugendreferat Hanau verbracht. Ich bekam letztes Jahr im September die Chance, mein Praxissemester hier zu starten. Und mit Ende des Monates März geht nach einem gefühlten Fingerschnipps eine wunderbare und eindrucksvolle Zeit für mich zu Ende.


Wofür das gut war?

Ich studiere soziale Arbeit an der Hochschule in Fulda und um Praxiserfahrung zu sammeln und am Ende meines Studiums nicht nur den Bachelor of Arts in der Hand zu halten, sondern auch staatlich anerkannte Sozialarbeiterin zu sein, gehörte dieses Praktikum eben dazu.

Der eine oder die andere meiner Mitstudierenden hat sich vielleicht auch eine gute Stelle dafür ausgesucht, aber ich kann mit Stolz behaupten, den Hauptgewinn gezogen zu haben.


Was würde dich in Hanau erwarten, wenn du meine Nachfolge antrittst?

Zunächst einmal das beste Team, das man sich nur wünschen kann. Das Team Hanau eben! Lachen, Scherze und Späße standen stets auf der Tagesordnung. Am Schreibtisch mir gegenüber blickte ich an drei Tagen die Woche in ein liebenswürdiges Gesicht mit einem riesigen offenen Ohr und einem noch viel größeren und hilfsbereiten Herz. Rosi, unsere Sekretärin und gute Seele des Büros. Auf sie ist immer Verlass, mit ihr kann für jedes Problem eine Lösung gefunden werden und man kann mit ihr über Gott und die Welt plauschen.

Und direkt im Raum nebenan war viel Platz für Kreativität, inhaltlichen Austausch und jede Menge Workflow und Input. In Pauls Büro wurden mir so viele neue Dinge erklärt, wie der Laden läuft, wo was zu finden ist, er hat mir seine Arbeitswelt gezeigt und mich auf dieser Reise als mein Anleiter begleitet.

Unbedingt erwähnen möchte ich noch Marie, deren letzte Monate ihres Freiwilligendienstes ich noch miterleben konnte. Nicht nur die morgendlichen, sehr frühen Zugfahrten wurden durch sie angenehmer, sondern ich bekam dank ihr auch einen beeindruckend guten Einstieg in meine Stelle. Durch ihre angesammelten zahlreichen Erfahrungen im Jugendreferat konnte ich mich sehr gut in meiner neuen Situation einfinden und von ihrem Insiderwissen profitieren.


Nun zu meiner Arbeit an sich.

Ich habe mein großes Steckenpferd, das Projektmanagement, voll ausleben können. Bei zahlreichen Events wirkte ich in der inhaltlichen und organisatorischen Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung mit. Gegen Ende des Praktikums stellte ich sogar mein eigenes Projekt auf die Füße, den Alltagshelden-Workshop. Dabei konnte ich einige Skills neu- oder weiterentwickeln. Vor meinem Praktikum war ich der Meinung, gut mit dem Computer und den üblichen Programmen umgehen zu können. Aber innerhalb dieser sieben Monate lernte ich Excel, Word und Powerpoint von einer ganz neuen Seite kennen. Zusätzlich dazu eröffneten sich mir für die Flyergestaltung und Co durch Adobe-Indesign völlig neue Möglichkeiten. Und auch die Pflege unserer Kanäle in den Sozialen Medien durfte ich mit übernehmen, was sich als Chance des kompletten Kreativität-Auslebens erwies.

Doch nicht nur im digitalen Sektor konnte ich meinen Kompetenzbereich erweitern. Auch im Analogen, sei es Flipchartgestaltung, Technikhandhabe oder das Sprechen vor größeren Gruppen, ich erweiterte meinen Horizont gefühlt jeden Tag ein Stück weiter.

Falls du dachtest, all das geschah in den vier Wänden des Büros in Hanau- Fehlanzeige.

In den letzten sieben Monaten bin ich wirklich viel herumgekommen. Anfangen kann ich da bei der Jugendpilgerfahrt nach Taizé in Frankreich, welche ich zuvor bereits drei Mal als Teilnehmerin miterlebt hatte und mich diesmal als Teil des Leitungsteams in einer völlig neuen Rolle wiederfand. Ich durfte eine besondere und sehr prägende Woche mit wunderbaren Menschen an diesem spirituellen Ort verbringen.

Die Weiten des Bistums lernte ich durch Kooperationen mit den Regionalstellen in Marburg beim UNITED Jugendfestival und in Kassel bei der BDKJ-Regionalstellenkonferenz Nord, bei welcher ich den Alltagshelden-Workshop durchgeführt habe, kennen. Und diverser anderer Kooperationen habe ich es heute zu verdanken, dass ich als Teamerin in der Schülerseelsorge mitwirken, mich im Team von „Theologie am Fass“ als Slammerin engagieren und viele Mitarbeitende des Bischöflichen Jugendamtes als mir nun bekannte und vertraute Menschen bezeichnen kann.

Bei manchen der Veranstaltungen, die ich mitgestaltet habe, hatten wir sozusagen Heimspiel. Aber viele davon waren auch außer Haus, wodurch ich ebenfalls viele Menschen wie Jugendliche, Firmlinge oder Messdiener kennenlernen konnte. Wir richteten unter anderem einen Dekanatsmessdienertag aus, gestalteten zwei Firmlings-Kickoff-Events und eine Firmstunde, schulten FirmkatechetInnen für ihre eigenen Gruppenstunden, ich half beim Aktionstag der Diözesanen Sternsingeraussendung und unser ganzes Team beim Pastoralen Innovationstag mit. Und ein letztes zu nennendes Highlight war das Praise im Park Jugendfestival in Hünfeld, welches ich über ein ganzes Wochenende mit einem eigenen Kurzfilmkino-Angebot begleiten und miterleben durfte. All dies sind zwar nur kleine Ausblicke auf das, was ich alles in meiner Praktikumszeit erlebt habe, aber die Abwechslung an Events und dass es so niemals langweilig wurde, dürfte dir nun klar geworden sein.

So kam ich in einem schleichenden Prozess zwar immer wieder an meine Grenzen, konnte aber meine Komfortzone erweitern und bin mir sicher, all diese gesammelten Erfahrungen für mein weiteres Leben nutzen zu können.

Man lernt nie aus, das war durchgehend mein Motto. Genauso wie der Spruch „Einfach mal machen!“, welcher mir immer wieder den nötigen Funken Elan gab, noch einmal mehr über mich hinauszuwachsen.

Zum Schluss habe ich noch ein paar Fotos meiner Highlights zusammengestellt, obwohl mir die Auswahl wirklich nicht leicht fiel. Und ich möchte mich noch bei all denen bedanken, die ich in den letzten sieben Monaten kennenlernen durfte, die mich ein Stück auf meiner Reise begleitet haben und mein Praxissemester zu dem gemacht haben, was es war: Eine der besten Entscheidungen meines Lebens. #teamhanoi

D A N K E !

Maike Flügel

P.S.: Wenn dich das Gelesene neugierig gemacht hat und du wie ich dein Praxissemester im Katholischen Jugendreferat Hanau machen möchtest, dann melde dich! Ich kann es dir nur ans Herz legen 😉

Text: Maike Flügel
Bilder: Regionalstelle Hanau




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