17. Jan 2023
10 Tage lang durften 18 Pfadfinder*innen aus unserer Diözese Südafrika und ein paar seiner Pfadfinder*innen kennenlernen.
Am 27.12. ging es endlich vom Frankfurter Flughafen aus los. Gute zwölf Stunden später landeten wir am 28. müde aber immer noch voller Vorfreude in Johannesburg, wo wir unsere drei Busse, Spacetaxi, deine Mudda, und das gackernde Gefährt abholten und weiter zum Scout Center in Nelspruit fuhren. Dort fielen wir nach leckerem Abendessen und einer kurzen Begrüßungsrunde erschöpft in unsere Betten.
Am nächsten Tag fuhr unsere Gruppe zum dortigen Pfadfindergrundstück in White River, wo wir die Rover*innen trafen, die uns während der nächsten Tage begleiteten. Gemeinsam pflanzten wir Bäume, verlegten neue Rohre und strichen die Häuser dort. Währenddessen tauschten wir Spiele, Lieder und Tänze aus.
Am 30.12 begaben wir uns auf die ca. 120 km lange Panorama Route. Leider war aufgrund des Wetters nicht dauerhaft ein Panoramablick gegeben, trotzdem war der Ausblick bei den Wasserfällen und bei den Three Rondavels atemberaubend. Zum Mittagessen kehrten wir in ein Pancake- Restaurant ein und genossen unsere Speisen, während es neben uns in Strömen regnete.
Silvester haben wir in White River auf einem kurzen Zeltlager verbracht. Die Zelte mussten wir leider während des Regens aufbauen. Das Highlight des Camps war, neben dem Jahreswechsel, die Erneuerung und Erweiterung des Partnerschafts-Vertrags, welche ausgiebig gefeiert wurde.
Am 01.01. besuchten wir nach nur vier Stunden Schlaf mit den Pfadfindern einen Neujahrsgottesdienst, welcher sich doch sehr von bspw. einem römisch-katholischen unterscheidet. Zurück vom Gottesdienst bauten wir die (unglaublich praktischen) Zelte ab, sangen noch ein bisschen und fuhren zurück zum Scout Center.
Den darauffolgenden Tag starteten wir gelassen mit einem Brunch auswärts. Dann hat sich unsere Gruppe aufgeteilt. Das Wetter war herrlich. Eine Hälfte von uns ist in den botanischen Garten, die andere zum Mbombela Stadium gefahren, wo wir eine private Führung hatten und das Feld unsicher gemacht haben. Anschließend trafen sich beide Gruppen wieder bei den Sudwala Caves. In der Tropfsteinhöhle schlängelten wir uns unter anderem durch 1,03 m hohe Gänge, um alle Stalagmiten und Stalaktiten besonders gut betrachten zu können. Den Tag ließen wir ebenfalls entspannt ausklingen, indem wir gemeinsam Essen waren.
Am 03.01. fuhren wir nach Barberton. Vor Ort lernten wir einen weiteren Trupp kennen. Gemeinsam besichtigten wir das Barberton Museum, welches vor allem die Kolonialisierung Südafrikas thematisierte. Anschließend fuhren wir in die umliegenden Berge, nicht weit von Swasiland entfernt, wo wir eine kurze Wanderung unternahmen. (Währenddessen spielten und sangen wir wieder.) Auf dem Rückweg hielten wir an einem KFC, neben dem ein Affenspielplatz war. Zum Abendessen grillten wir gemeinsam beim Leiter des Trupps und während wir darauf warteten, bis das Hähnchen und der Mais fertig wurden, tanzten wir mehrere Runden zu Cotton Eye Joe. Nach dem Essen ging es für uns wieder zurück zum Scout Center.
Zu den Pfadfindern in Nkomazi verschlug es uns am nächsten Tag. Dies war ein Tag mit viel Autofahren, da wir davor noch andere Zwischenstopps eingelegt hatten. Dazu gehörte ein Besuch mit Führung und traditioneller Aufführung im Matsamo Cultural Village, einem Ureinwohnerdorf an der Grenze zu Swasiland. Das war eine faszinierende Erfahrung, da sich ihre Lebensweise doch stark von unserer unterscheidet. Anschließend ging es weiter zum Mittagessen in einer Pizzabude in Nkomazi, die einer der südafrikanischen Rover betreibt. Von dort aus fuhren wir nach leckeren Doppeldecker-Pizzen weiter zu den dortigen Pfadfindern. Mit ihnen haben wir u.a. Reise nach Jerusalem gespielt und fleißig Halstücher getauscht.
Am 05.01. besuchten wir Chimp Eden, eine Auffangstation für Schimpansen, die aus nicht artgerechter Haltung gerettet werden. Vor Ort erzählte uns eine Pflegerin die schockierenden Geschichten von einigen der Affen. Unsere anschließende Freizeit verbrachten ein paar unserer Gruppe in den Malls um Nelspruit, andere besuchten noch einmal den Botanischen Garten. Abends sind wir alle gemeinsam im “Jock Pub and Grill“ Essen gegangen. Zurück im Scout Center verzogen wir uns direkt ins Bett, da wir am nächsten morgen früh aufstehen wollten, um früh zum Krüger Nationalpark zu kommen.
Der vorletzte Tag in Mpumalanga begann für uns schon um 04:00, da wir eine halbe Stunde später schon zum Nationalpark losfuhren. Um kurz nach sechs durchquerten wir schließlich die Pforten des Parks und das Live-Suchbild konnte beginnen. Neben Hyänen, Warzenschweinen, Impalas, Zebras, Giraffen und Gnus, hatten wir das Glück einen Blick auf drei der Big Five zu erhaschen. Zuerst entdeckten wir Elefantenherden mit jungen Kälbern. Dann sahen wir einen Büffel gemütlich zwischen den Bäumen grasen. Kurz darauf beobachteten wir den König der Tiere beim Sonnen im Sand. Nach diesem Highlight fuhren wir zurück ins Scout Center, um uns auf die Abschiedsfeier vorzubereiten. Ein letztes Mal aßen wir mit unseren neuen und alten Freunden gemeinsam zu Abend, sangen neue Lieder und versprachen uns, in Kontakt zu bleiben. Zum Abschied überreichte uns das südafrikanische Team jede*m von uns feierlich ein Mpumalanga-Halstuch.
Nun war schon die erste Woche in 2023 vorüber und wir mussten die Heimreise antreten. Um kurz nach sechs stiegen wir in unsere Busse und fuhren in Richtung Johannesburg. In Bertrams legten wir einen kleinen Zwischenstopp ein, um die Sonnenglas Factory zu besuchen. Dort setzten wir alle unser eigenes Sonnenglas zusammen, eine Angelegenheit, für die viel Fingerspitzengefühl von Nöten ist. Anschließend hatten wir noch etwas Zeit, bis wir zum Flughafen mussten und wir entschieden uns noch kurz eine Mall aufzusuchen (um die letzten Rand auszugeben). Dann war es doch allerhöchste Eisenbahn, um zum Flughafen zu gelangen und ehe wir uns versahen, war es 19:50 und unser Flieger nach Istanbul hob ab. Von Istanbul aus flogen wir weitere drei Stunden zurück nach Frankfurt. Hier hieß es nun Abschied nehmen. Da durfte die letzte Strophe von “Nehmt Abschied Pfadis” natürlich nicht fehlen, sowie fette Umarmungen und Riesenapplaus für unsere Fahrer und Organisatoren. (Nochmal vielen Dank!)
Nach diesen 10 ereignisreichen Tagen war ich doch sehr froh, am Sonntagabend endlich in mein eigenes Bett zu fallen. Dennoch hat mir diese Reise riesen Spaß gemacht, denn die freundliche Atmosphäre in Mpumalanga löste in mir ein wohliges Gefühl aus und ich fühlte mich dort direkt willkommen.
Gerade habe ich mit einer neuen Freundin telefoniert, Snethemba stimmt mir zu, unsere Begegnungsreise war ein voller Erfolg mit wunderbaren Erinnerungen!
Text: Selina Stracke
Jugendbildungsreferentin der DPSG
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