Beim Einsteigen ins Auto ist es für die meisten von uns eine automatisch wiederkehrende Handlung: Wir legen den Sicherheitsgurt an. Manche Autos erinnern sogar durch ein Signal, wenn es nicht geschehen ist.
Der Gurt hält uns im Sitz fest. Bei einem Unfall kann er Leben retten. Er verhindert, dass wir aus dem Auto geschleudert werden oder nach vorne aufprallen.Im Leben können auch im übertragenen Sinn Unfälle geschehen: Jemand verliert den Arbeitsplatz, wird schwer krank, ein Streit beginnt, Missverständnisse verderben das Zusammenleben, ein geliebter Mensch stirbt, falsches Verhalten und persönliche Schuld belasten…Dann ist es gut, wenn uns etwas Halt gibt, etwas das verhindert, dass wir komplett aus der Bahn oder aus unserem Leben geschleudert werden. Der Glaube will ein solcher Sicherheitsgurt sein. Wer glaubt, setzt seine Hoffnung auf Gott, der uns auffängt. Eigentlich können wir nie tiefer fallen, als in Gottes Hand.
Die Fastenzeit kann uns helfen, uns unsere Hoffnung bewusst zu machen und das neu zu stärken, was unseren Glauben ausmacht. Mit Jesus Christus sind wir da auf dem richtigen Weg. Auch sein Weg war nicht frei von „Unfällen“. Der Jubel am Palmsonntag schlägt schnell um: Er muss den Verrat seines Freundes Judas ertragen, auch die anderen Freunde lassen ihn in seiner schwersten Stunde im Stich. Sie schlafen ein, und selbst Petrus, der doch der Fels in der Brandung sein sollte, leugnet dreimal, ihn zu kennen.
Den absoluten Tiefpunkt bildet sein Tod am Kreuz – wie ein brutaler Aufprall…
Doch Jesus wird von Gottes Liebe gehalten: Die Auferstehung hat das letzte Wort. Die Auferstehung und der Glaube daran sind wirklich der rettende Sicherheitsgurt für ihn und für uns alle. Die Fastenzeit kann uns helfen, das wieder neu ganz persönlich zu entdecken, meint
Pfarrer Andreas Weber, Dechant