Die erste katholische Kirche nach der Reformation in Hanau mit der Bezeichnung „Mariae Namen“ – wohl im Gegensatz zur evangelischen Marienkirche so genannt – wurde im 19. Jahrhundert erbaut, als die Zahl der katholischen Bürger in der Stadt gewachsen war.
Die katholische Pfarrei war am 14. Juli 1809 unter Napoleon durch Fürstprimas Karl Theodor von Dalberg, Erzbischof von Mainz, errichtet worden. Der Grundstein für die Stadtpfarrkirche „Mariae Namen“ wurde am 12. Mai 1842 gelegt. Nach einem unglücklichen Einsturz des fast vollendeten Baus am 14. Januar 1843 konnte die der Gottesmutter geweihte Kirche am 28. August 1850 durch Bischof Christoph Florentinus Kött von Fulda konsekriert werden. Diese Kirche, die im Zweiten Weltkrieg am 7. Dezember 1944 durch eine Luftmine baufällig wurde, ist am 19. März 1945 bei dem großen verheerenden Bombenangriff auf Hanau völlig ausgebrannt.
Der damalige Stadtpfarrer Dechant Theodor Weidner kam in den Morgenstunden jener Schreckens- nacht, in der die Stadt in Trümmer fiel, ums Leben. Mit ihm fanden weit über 3.000 Menschen – vom Kind bis zum Greis – den Tod.
Aus den Ruinen wurde die Kirche nach dem Krieg in alter Größe wieder aufgebaut. Am 8. Juni 1952 wurde sie durch Weihbischof Adolf Bolte von Fulda neu konsekriert. Am 8. Dezember 1956 war auch der neue Turm errichtet. In unermüdlichem Einsatz hat die Kirchengemeinde unter Stadtpfarrer Oskar Diel das Aufbauwerk vollbracht. Neben der Kirche mit dem neuen Turm wurden Pfarrhaus und Gemeindehaus sowie die Kindertagesstätte neu errichtet.
Im Schatten des Wiederaufbaues verblieben die beiden „Neben“-Sakristeien der Kirche. Sie waren eng und schmal. Für die gute Vorbereitung der Gottesdienste waren sie zu klein, zumal in den Folgejahren auch die fremdsprachlichen Gemeinden dazu kamen. So waren würdige Räume zu schaffen für Priester, Diakone und Ministranten wie auch für die vielfältigen Gewänder und kirchlichen Geräte. Daher wurde in den Jahren 1999/2000 an den Chorraum ein neuer Gebäudetrakt gebaut, in dem eine Priester- und Ministrantensakristei sowie ein Gruppenraum untergebracht sind. Auch die zahlreichen Gewänder und Geräte, die im Gottesdienst zum Einsatz kommen, finden darin Platz.
Hier finden Sie einen Überblick über die Geschichte unserer Stadtpfarrkirche seit dem Wiederaufbau:
1951 - 1952 | Wiederaufbau der Stadtpfarrkirche Mariae Namen |
1954 | Bau des Pfarrhauses |
1956 | Errichtung des Turmes der Kirche |
1962 | Bau des Kindergartens in der Rebengasse |
1965 - 1967 | Bau des Sozialhauses - Gemeindezentrum |
1970 | Neugestaltung des Altarraumes in der Kirche und Einbau einer Warmluftheizung |
1981 | Innenrenovierung der Kirche (neue Decke und neue Fenster) |
1989 | Bau und Einweihung der neuen Oberlinger Orgel |
1991 | neue Gasheizungsanlage in der Kirche |
1992 | Erneuerung des Kirchendaches |
1993 | neue Innenbeleuchtung |
1994 | Erneuerung Turmdach und Turmkreuz |
1999 - 2000 | Bau des Sakristeigebäudes am Chor der Kirche |