SymPaten Initiative Marburg

08. Jan 2022

SymPaten Initiative Marburg gewinnt Landesauszeichnung „Soziales Bürgerengagement“

Sympatenprojekt
Sympatenprojekt

Die SymPaten Initiative Marburg, eine Kooperation des Regionalcaritasverbandes Marburg und der Abteilung Jugend und junge Erwachsene Fulda, Regionalstelle Marburg/Amöneburg, erhält die diesjährige Landesauszeichnung „Soziales Bürgerengagement“ des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration.

Hierbei stand das soziale Engagement unter der Überschrift „Sozial engagiert in Hessen – ehrenamtlich, freiwillig, bürgerschaftlich“ im Zentrum.

Als Karim Al Kayas im Mai 2015 von Syrien nach Deutschland kam, konnte er kein Wort Deutsch sprechen. In einer Klasse der Sophie v. Brabant Schule, die speziell für geflüchtete Kinder eingerichtet wurde, lernte er Herrn Dr. Brock kennen.
Daraus entwickelte sich eine Patenschaft, die seit November 2015 besteht.
„Zuerst war es schwierig mit Herrn Brock und mir, weil ich noch kein Deutsch konnte aber dann hat er mir in allen Fächern geholfen, jetzt ist er wie ein Großvater für mich“, berichtet Karim Al Kayas. Karim bereitet sich derzeit auf sein Fachabitur auf der Adolf Reichwein Schule vor. Herr Dr. Brock begleitet ihn immer noch.

Herr Dr. Brock, der bereits seit 10 Jahren in der SymPaten Initiative Marburg mitarbeitet und noch mehr Schüler unterstützt, sagt: „Mir macht es immer Freude, wenn ich merke, dass die Schüler etwas von mir lernen können und außerdem lerne ich auch immer wieder etwas dazu, denn manchmal muss ich mich selber in den Stoff, der in der Schule durchgenommen wird, einarbeiten.“ Deshalb bezeichnet sich der 81jährige selbst scherzhaft als „Oldrounder“.
Die SymPaten Initiative Marburg ist seit 10 Jahren aktiv. Im Rahmen des ehrenamtlichen Engagements werden Schülerinnen und Schüler aus unterschiedlichsten Marburger Schulen begleitet. Konkret treffen sich die ehrenamtlichen SymPaten einmal pro Woche mit ihren „Patenkindern“, um zusammen zu lernen und zu besprechen, wie es in der Schule weitergeht und wo eventuell Probleme existieren. Darüber hinaus engagieren sich die SymPaten auch bei der Suche eines Praktikumsplatzes. Ziel ist es, Kindern, die oft aus schwierigen Familienverhältnissen stammen, ein verlässliches Unterstützungsangebot zu machen und sie gleichzeitig in der Motivation zum Lernen zu unterstützen. Alle ehrenamtlich engagierten SymPaten werden durch zwei hauptamtliche Koordinatorinnen, Frau Irmgard Skott und Frau Kirstin Koberstein kontinuierlich begleitet. Das Engagement wird durch Fortbildungen und regelmäßige Austauschtreffen unterstützt.
„Wir freuen uns sehr darüber, dass mit dieser Auszeichnung eine Initiative gewürdigt wurde, welche bereits seit 10 Jahren besteht und darauf ausgerichtet ist, Kindern und Jugendlichen ein langfristiges Beziehungsangebot zu machen“, erklärt Kirstin Koberstein, Jugendbildungsreferentin der Abteilung Jugend und junge Erwachsene, Regionalstelle Amöneburg/Marburg.
Neben der Überreichung einer Skulptur, war die Auszeichnung auch mit einem finanziellen Dankeschön in Höhe von 500,00 € verbunden. „Das Geld werden wir für Fortbildungen der Ehrenamtlichen und für Lernmittel für die Kinder und Jugendlichen verwenden“, berichtet Irmgard Skott vom Caritasverband Marburg.


Text: Kirsten Koberstein
Bilder: Irmgard Skott


Kirstin Koberstein

Jugendbildungsreferentin in der Regionalstelle Marburg/Amöneburg


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