Pfarrer Peter Hannappel feierte sein Goldenes Priesterjubiläum. Fünfzig Jahre leistete er Dienst für Gott und für die Menschen.
Sein 50-jähriges Priesterjubiläum feierte Pfarrer Peter Hannappel in der Kirche Pauli Bekehrung in Eiterfeld-Wölf. Es sei seine Lieblingspfarrei, betonte der Jubilar in seiner Predigt. Eigentlich habe er sein Jubiläum nicht feiern wollen. Da es aber vielerlei Gründe gebe, um Gott zu danken, sei ihm dieser Festgottesdienst in Wölf wichtig. Um die Aspekte des Priesteramtes zu verdeutlichen, hatte Peter Hannappel das Bild des „verwundeten Arztes“ gewählt. Wer seine eigenen Verletzungen und Wunden bewusst anschauen könne, der könne auch die Angst und Schmerzen von Menschen aushalten. Jesus sei der verwundete Heiler und Heiland. Seine geöffnete Seite habe Jesus am Kreuz angeboten, um zu verwandeln. Ein Priester müsse heute aushalten, dass er als Seelsorger oft nicht mehr gebraucht werde, weil Menschen bei anderen Diensten Rat und Hilfe suchten. Wer seine Hilflosigkeit dem geöffneten Herzen Jesu hinhalte, der finde zum Herzen Gottes. Er werde durch die Barmherzigkeit Gottes geheilt. Das Bild des „verwundeten Arztes“ wäre aus Sicht von Hannappel auch hilfreich gegen den Missbrauch gewesen. Missbrauch durch Priester, die sich „in Persona Christi“ sähen, sei Gotteslästerung. Kritisch hinterfragte er auch das Priesteramt, das nur Männer ausüben dürften. Die Apostel seien auch verheiratet gewesen und Maria Magdalena habe eine wichtige Rolle als Apostelin inne gehabt. Die Kirche brauche Seelsorgerinnen und Seelsorger, die die Fähigkeit hätten, die eigene Hilflosigkeit dem geöffneten Herzen Jesu hinzuhalten und sich wandeln zu lassen. Er bat die Gemeinde dafür zu beten. Der Gottesdienst wurde von Christa Reinhardt, Orgel, Karl-Josef Höfer, Kantor und Margret Bornemann, Lektorin mitgestaltet.
Im Namen der Pfarrgemeinde dankte Beate Reinhardt, Sprecherin des Pfarrgemeinderates Pfarrer Peter Hannappel für seinen seelsorglichen Dienst. Für die Wölfer Pfarrkuratie mit Oberweisenborn und Mengers sei es ein großes Glück gewesen, als Pfarrer Peter Hannappel, damals Religionslehrer in Vacha, von 1992 bis 1995 im Pfarrhaus gewohnt habe. Im Jahre 1947 in Dernbach/ Westerwald geboren, war er zuvor in einer Ordensgemeinschaft, in die er 1995 zurückkehren musste. Im Jahre 2006 bis 2015 wurde ihm die Seelsorge in der Pfarrei Gläserzell/ Kämmerzell übertragen. Nach Versetzung in den Ruhestand zog er nach Petersberg-Steinau. Von dort komme er an Sonn- und Feiertagen sowie zu Prozessionen und besonderen Anlässen regelmäßig nach Wölf, um mit den Menschen die Eucharistie zu feiern. Darüber und auch die wertvollen Impulse aus den Predigten, sei die Pfarrgemeinde froh, so Beate Reinhardt. Er sei ein Priester der offen sei für die Menschen und der die Kirche liebe. Dieses möge noch lange so bleiben. Nach Überreichung eines Präsents lud sie die gesamte Pfarrgemeinde in die Gaststätte Hilpert, Wölf zum Empfang ein. Dort berichtete der Jubilar ausführlich über seinen Lebenslauf. Als Geschenk von ihm konnte jeder sein Buch „Weg der Hoffnung“, erschienen bei Parzeller, das sich mit dem Kreuzweg am Point-Alpha bei Rasdorf befasst, mitnehmen.
Text und Bilder: Winfried Möller