Kolpingsfamilie Großentaft feiert am Gründonnerstag Pessachfest
Uralten Ritus mit allen Sinnen neu entdecken
Zur Feier des Pessachfestes traf sich am Gründonnerstag der
Familienkreis der Kolpingsfamilie Großentaft. Dabei hielten 35 Teilnehmer gemeinsam
Mahl, darunter ganze Familien mit erwachsenen Kindern.
Moses (Josef Richter) erzählte im orientalisch geschmückten
Pfarrheim von der Geschichte des Volkes Israels, welches nach Ägypten versklavt
wurde. Selbst als Findelkind am Hofe des Pharaos erzogen und später in Ungnade
gefallen, erhielt er als Schafhirte von Gott den Auftrag, das Volk Israel in
die Freiheit zu führen. Dies ließen die Ägypter aber erst zu, als sie von Gott
bestraft wurden und das Volk Israel verschont wurde. Daher ist das Pessachfest
auch ein Freiheitsfest. Davon erzählt die Bibel im Buch Exodus.
Die Juden feiern diesen Tag der Befreiung und den Auszug aus
Ägypten seither nach einem festgelegten Ritus mit dem Sedermahl. So tat es auch
der Familienkreis der Kolpingsfamilie und nahm Speisen in festgelegter
Reihenfolge zu sich:
Bitterkräuter mit Salzwasser als Zeichen für die bittere
Zeit und die Tränen in ägyptischer Gefangenschaft, Matzenbrot (ungesäuertes
Brot) als Zeichen der Eile, in der die Ägypter aufbrechen mussten, Fruchtmus
für die Lehmziegel, die die Israeliten formen mussten und Lammfleisch
symbolisch für das Opferlamm im Tempel. Dazu wurde ein Becher Wein getrunken. Der
jüngste männliche Besucher (Maximilian Vögler) stellt dem Leiter des Sedermahls
verschiedene Fragen wie: „Weshalb ist dieser Abend anders als alle anderen?“
Wie es bei einer richtigen Feier sein muss, wurde auch schwungvoll
gesungen unter Klarinettenbegleitung von Josef Richter „Wir bringen Frieden für
alle“. Danach präsentierten die Gäste besondere Erinnerungsstücke, die für sie
einen besonderen Wert verkörpern und die sie einmal ihrer Nachwelt hinterlassen
möchten. Darunter waren ein Taufkleid, eine Familienbibel, betende Hände, eine
Marienfigur, ein Kreuz, ein Engel, ein Ring aber auch Symbolisches wie eine
Hand voll Erde, eine Klarinette, ein Schweizer Taschenmesser, ein Reiseadapter
und ein Marmeladenglas.
Auch Jesus hat den Christen etwas Besonderes hinterlassen,
nämlich Brot und Wein, als er selbst das Pessachfest mit seinen Jüngern in
Jerusalem feierte. Nach diesem letzten Abendmahl wurde er verraten, gefangen
genommen und getötet, bevor er am dritten Tag wieder auferstand. Während die
Besucher Fladenbrot teilten und Wein tranken, sprach Pfarrer Ulrich Piesche
einen Impuls zum Thema „Brot“. Spontane Fürbitten, Danksagungen und ein
gemeinsames Vater Unser beendeten einen denkwürdigen Abend, der das Wort Gottes
und einen uralten Ritus mit allen Sinnen neu erschlossen hat. Organisiert wurde
das Ganze von Josef Richter, Daniela Vögler und Claudia Gerhard aus dem Familienkreis
der Kolpingsfamilie.
Bemerkenswert war die stilechte Dekoration mit Palmen,
Fellen, Samowars, Tonkrügen und -bechern, von denen sich jeder einen als
Erinnerung mitnehmen durfte. Besonders erfreulich war, dass mehr als die Hälfte
der Teilnehmer Jugendliche und Junge Erwachsene waren. Dies war ein
vielversprechender Auftakt der neuen Themenreihe „Surprise“, die religiöse
Themen neu und überraschend präsentieren möchte.
Text: Kolpingsfamilie Großentaft Bilder: Wolfgang Vögler
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