27. Nov 2024
Gedanken zur dritten SHIFT-Multiplikatoren-Ausbildung von Cornelia Trapp
53 STUNDEN INPUT IN 53 ZEILEN TEXT. GEDANKEN ZUR INNOVATION 3.0 2024
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
auf der Suche nach einer reißerischen Überschrift für diesen SHIFT-Artikel des Newsletters war ich gedanklich bei "Tomatensalat in der Fishbowle" oder “Beige als Kirchentrend?" Doch dann stoppt meine Überlegung bei der Frage, ob die Botschaft solche Überschriften notwendig hat. Mh.
Unsere Geschichte ist mehr als 2000 Jahre alt. Hat begonnen mit ”12 Typen” in Sandalen, die ihr alle kennt. Ihnen hat Jesus ohne aufmerksamkeitswirksame, anlockende Kommunikationstrainings zugetraut, dass sie seine Botschaft in die Welt tragen. Und das hat damals gut funktioniert. Für die Jünger Jesu war der Glaube mehr als Hype, ein bloßes Bekenntnis oder ein aktives Arrangement. Es war eine fundamentale Lebensentscheidung. Und diese Auffassung des Christseins gilt auch heute noch. Unser kulturelles Erbe, unsere soziale Verantwortung und die spirituelle Stütze verlangen allerdings gegenwärtig nach mehr aktiver Gestaltung, nach Bewusstsein, nach einem deutlichen “Ich bin bereit”. In all ihrer damaligen schlichten Präsentationsform braucht es nun erneuernde, zukunftsfähige Wege, die wohl trotz der stärksten Message der Menschheitsgeschichte auch um Zielgruppendiskussionen und anziehende Überschriften nicht drum herumkommt.
Und so sitzen wir, die „15 Typen“, im 3. Wachstumskurs der Pastoralen Innovation und halten die SHIFT-Taste gedrückt. Für mehr Großbuchstaben. Und fragende Ausrufezeichen. Wir diskutieren über notwendige (!?) Veränderungen und Innovationen, individuelle Erfahrungen und einzigartige Lichtblicke in unseren persönlichen Glaubenswegen. Über das Einbringen, das Begeistern, über abgehobene Dächer und und und. Ich gebe euch einen wirklich kleinen, dafür lebhaften Auszug aus unseren Fragestellungen. Vielleicht findet ihr ganz persönlich Ansätze für ein Gespräch mit euren Weggefährten:
Wo packe ich in meinem Team, meiner Gemeinde, meinem Verein wie an und was ist meine Motivation dahinter? Mit welchem Herzschlag gestalten wir Dialog mit den Menschen und retten Meinungen anstatt zu verurteilen? Wo sind die Herausforderungen bei der Selbst- und Nächstenliebe? Wirkt die Kirche aus der Zeit gefallen und ist der Apfel der Versuchung zu knackig? Beten wir für Wunder und arbeiten für Ergebnisse? Bieten wir genug für alle Glaubensphasen, holen wir ab in Glaubensprozessen, sind wir ansprechbar genug? Talente, Begabungen, Charismen - äh wo genau ist jetzt der Unterschied? Und wer bin eigentlich ich - Hirte, Lehrer oder doch Evangelist? Ist die Sehnsucht nach Liebe mit Glauben verbunden? Wo kann ich geborgen sein? Und wohin würde Jesus wohl heute gehen, wäre er hier.
All dass passiert zwischen Leogsteinen, Sunshine-Moves und Tomatensalat mit Fishobowle-Fragerunden in buntem Beige zu Gitarrenklängen an Torstens Bude.
Ich sage euch, die Fragen in unseren Sessions gingen tief und gemeinsam fühlen wir uns berufen. Wir alle sind “die Kirche” und wollen ihren Weg gehen. Aber auch verändern. Wir sind bereit zu hören, zu lernen, zu gestalten. Jeder von uns mit den durch die Begegnung mit Jesu entzündeten Begabungen.
Was ist mit dir? Gehst du mit deiner Kirche?
Sei(d) gesegnet. eure Conny
Text: Cornelia Trapp
Fotos: Privat, Pastorale Innovation Fulda
Leiterin der Pastoralen Innovation
Fachbereich Pastoral Bildung Kultur