Adresse
Hohenkircher Str. 1
34376 Immenhausen
Ausstattung der Kirche St. Clemens-Maria Immenhausen
Fenster
Die Pfarrkirche St. Clemens-Maria wurde von den Architekten Lipsmeier
und Reuter aus Paderborn im Stil der frühen 50er Jahre gestaltet. Der
Kirchenraum wird durch eine segmentbogige, mit Holz verkleidete
Tonnenwölbung überspannt. Schmale Trennwände grenzen den Chorraum vom
Schiff ab. Die Nordwand unter der Orbelempore ist mit Taufstein und
Beichtstuhl kapellenartig gestaltet.
Gleich beim Betreten der Kirche am Portal wird der Besucher mit dem
Patron der Kirche, mit Clemens-Maria Hofbauer vertraut gemacht. Richard
Süßmuth hat den Namensgeber der Kirche mit einer Glasmalerei geehrt. Man
sieht den Heiligen mit Kreuz und Bibel vor der Silhouette Warschaus und
Wiens, seinen Wirkungsstätten.
Die neun Westfenster, die so genannten Engelfester, sind ebenfalls von
R. Süßmuth gestaltet und zur Weihe des Gotteshauses gestiftet. Der
Künstler verstand die strengen überlebensgroßen Wesen als Schutzengel.
Sie sollen den Gottesdienstbesuchern ihre dreigeteilte Aufgabe in der
Welt verdeutlichen: Gottes Ratschlüsse verkünden, das Gottesvolk
schützen und die Gläubigen auf dem Weg des Glaubens begleiten, den guten
Willen der Menschen stärken, ihnen im Leid beistehen und ihre Gebete
vor Gottes Angesicht bringen, die Auferstehung und das Gericht
verkünden, die gerechten von den Gottlosen scheiden und mit den Heiligen
Gott jubeln.
Zur Verdeutlichung seiner Aussage fügt der Künstler jeweils drei Engel
zu einer Gruppe zusammen. Die erste (am Eingang beginnend) bilden
Gabriel mit der Lilie, Michael mit dem Schwert und Raphael mit dem
Pilgerstab. Es folgen drei weitere Engel; sie halten in ihren Händen
einen Kelch, ein Kreuz mit Dornenkrone und eine Schale aus der eine
Flamme lodert. Den Abschluss bilden die drei Endzeitenengel. Der erste
bläst eine Posaune, der zweite hält die Waage und der dritte trägt eine
Krone in seinen Händen.
Ein bedeutendes, aber leider durch die neue Orgel verdecktes Rundfenster
ist dem Pfingstereignis gewidmet. Richard Süßmuth setzt die Unordnung
in der Welt ins Zentrum seiner Darstellung. Über dieser Erde schwebt die
Taube; von ihr gehen sieben dreigeteilte Strahlen aus; sie
symbolisieren, wie auch die sieben Flammen, die sieben Gaben des
Heiligen Geistes: Weisheit, Verstand, Wissenschaft, Rat, Stärke,
Frömmigkeit und Gottesfurcht.
Die Dreiteilung der Strahlen weist auf die Dreifaltigkeit Gottes hin: Vater, Sohn und Heiliger Geist.
Wandmalereien

Kreuzabnahme
Zu den Sehenswürdigkeiten der Kirche gehören auch die Wandmalereien im
Altarraum, auf den Trennwänden zum Altarraum und an der Ostwand des
Kirchenschiffes. Sie sind Arbeiten von Professor H. Heiduk aus Kassel.
An der Ostwand befindet sich eine Darstellung der 14 Kreuzwegstationen.
Die Einzelbilder laden die Gläubigen ein, den Leidensweg Jesu von
Station zu Station meditierend nachzuerleben. Er beginnt mit der
Handwaschung des Pilatus und endet mit der Grablegung.

Altarbild
An der Südwand befindet sich das Altarbild. Der Künstler setzt auf eine
braunrote Fläche das Kreuz mit dem Gekreuzigten. Neben dem Kreuz stehen
die trauernde Maria und Johannes, der Lieblingsjünger. Weiter sind die
verdunkelte Sonnenscheibe und der Mond in Sichelform zu sehen.
Auf der linken Trennwand zwischen Altarraum und Schiff ist die Heilige
Elisabeth von Thüringen mit ihrem Landeswappen zu sehen. Neben ihr steht
St. Hedwig, die Patronin Schlesiens mit Wappen.

Elisabeth und Hedwig
Elisabeth trägt ein königliches gewand und als Zeichen ihres Wirkens in
der rechten das Brot und in der Linken die Rosen. Hedwig trägt die
Ordenskleidung der Zisterzienserinnen und dokumentiert so ihr
segensvolles Wirken bei den Ordensberufungen in ihrem Land.
Beide Heilige übten das Werk der Barmherzigkeit. Das Speisen Hungriger,
das Tränken Durstiger und das Beherbergen Obdachloser waren Handlungen
mit direktem Bezug zur Situation der Vertriebenen nach dem 2. Weltkrieg.
Auf der rechten Trennwand sieht man St. Stephan, König von Ungarn, mit
seinem Wappen. Krone und Marienfahne in seinen Händen weisen auf seine
Verdienste als Organisator des kirchlichen Aufbaus hin.
Neben Stephan steht St. Adalbert von Böhmen im Bischofsornat. Der
Erzbischof von Prag und Missionar der heidnischen Preußen wird als
Schutzpatron Böhmens verehrt. Er erhebt segnend seine rechte Hand; in
der linken hält er sein abgeschlagenes Haupt.
Weitere sehenswerte Kunswerke
• Schutzmantel-Madonna des Oberammergauer Holzschnitzers Lenz aus dem Jahre 1956
• Taufstein aus dem Jahre 1956, gestiftet von Richard Süßmuth
• Monstranz, gestiftet von H. Rahier
• Justen/Kampa-Orgel mit 15 Registern der Fa. Bosch, gestiftet von Prof. Bernhard Justen im Jahre 2001
• Glocken aus den schlesischen Orten Langseifertsdorf und Jonasberg, gegossen 1680 bzw. 1688