In den kommenden Monaten wird die Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung sexualisierter Gewalt im Bistum Fulda ihren Abschlussbericht veröffentlichen. Diese Veröffentlichung ist ein wichtiger Schritt in der Auseinandersetzung mit den zurückliegenden Fällen von Missbrauch und in unserem Bemühen, aus Fehlern der Vergangenheit zu lernen und langfristig Verantwortung zu übernehmen.
Uns ist bewusst, dass dieser Bericht viele Menschen bewegen und auch belasten wird. Deshalb ist es uns als Bistum Fulda ein besonderes Anliegen, diesen Prozess transparent zu begleiten und offene Kommunikation zu ermöglichen. Damit Gemeinden und Gläubige sich umfassend informieren können, stehen auf dieser Seite Texte zur Verfügung, die Orientierung bieten und dabei unterstützen sollen, mit dieser wichtigen Thematik sensibel und verantwortungsbewusst umzugehen.
Darüber hinaus gibt es eine neue Koordinierungsstelle: Ab sofort wird Frau Sarah Benkner in enger Rückbindung mit Bischof Dr. Michael Gerber und Generalvikar Dr. Martin Stanke die Themen und Aufgaben rund um die Aufarbeitung koordinieren. Sie steht als Ansprechpartnerin für Fragen und Rückmeldungen zur Verfügung. Sarah Benkner ist Pastoralreferentin und aktuell als Gefängnis-Seelsorgerin in den Justizvollzugsanstalten Hünfeld und Fulda tätig. Davon wird sie nun zum Teil freigestellt, um die neue Rolle ausfüllen zu können.
Bei Fragen oder Rückmeldungen rund um das Thema Aufarbeitung im Bistum Fulda steht Sarah Benkner Ihnen per E-Mail zur Verfügung:
Weitere Informationen finden Sie auf den auch weiter unten verlinkten Homepages der Kommission sowie der Prävention und Intervention im Bistum Fulda.
Wir danken Ihnen für Ihre Unterstützung und Ihr Engagement.
Mit freundlichen Grüßen
Bischof Dr. Michael Gerber und Generalvikar Dr. Martin Stanke
Im Sommer dieses Jahres wird die Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung sexualisierter Gewalt im Bistum Fulda ihren Abschlussbericht veröffentlichen. Dieser Bericht fasst die Ergebnisse der knapp vierjährigen Untersuchung zusammen, die sich mit Fällen sexualisierter Gewalt innerhalb unseres Bistums und dem Umgang der Verantwortlichen damit beschäftigt. Die Veröffentlichung wird für uns eine schmerzliche Konfrontation mit den Fehlern der Vergangenheit bedeuten. Sie wird uns nicht nur in den kommenden Monaten, sondern mit großer Wahrscheinlichkeit über einen langen Zeitraum beschäftigen. Wir haben als Bistum Fulda in den vergangenen Jahren bereits weitreichende Veränderungen eingeleitet, um sexualisierte Gewalt nach Möglichkeit zu verhindern. Aber wir wissen, dass wir noch einen langen Weg vor uns haben – und wir werden die Erkenntnisse aus dem Bericht nutzen, um uns weiterhin selbstkritisch zu überprüfen.
Wir müssen uns darauf vorbereiten, dass der Bericht schmerzliche Details und bittere Erkenntnisse von Fehlverhalten im Umgang mit sexuellem Missbrauch durch Amtsträger und Mitarbeitende der Kirche enthalten wird. Manche Personen werden dadurch möglicherweise in anderem Licht erscheinen.
Darüber hinaus kann es vorkommen, dass bei Reaktionen auf die Veröffentlichung deutliche Kritik an denjenigen geäußert wird, die sich in der Kirche ehrenamtlich engagieren und die aktiv an der Gestaltung ihres Gemeindelebens mitwirken. Die Kritik und die damit verbundenen Spannungen auszuhalten, sie zu reflektieren und damit konstruktiv umzugehen, wird eine große Herausforderung sein.
Das Ziel der Aufarbeitung ist nicht nur das Offenlegen vergangener Fehler, sondern auch die Verpflichtung, daraus zu lernen und echte Veränderung herbeizuführen. Dazu gehört, den Worten auch in Zukunft Taten folgen zu lassen.
Das Bistum Fulda hat bereits zahlreiche Maßnahmen zur Prävention und Intervention ergriffen. Die Fachstelle im Bischöflichen Generalvikariat führt Schulungsmaßnahmen durch und unterstützt Pfarrgemeinden und weitere kirchliche Einrichtungen bei der Erstellung von Schutzkonzepten. Ein Beraterstab mit unterschiedlichen Fachexpertisen ergänzt diese Arbeit. Für die Betroffenen selbst gibt es unabhängige Ansprechpersonen. Weiterhin begleitet der gemeinsame Betroffenenbeirat der Bistümer Limburg und Fulda kritisch die Aktivitäten des Bistums Fulda in den Bereichen Prävention, Intervention und Aufarbeitung. Doch wir wissen: Es braucht noch mehr. Nur durch eine offene Auseinandersetzung und eine klare Haltung gegenüber Missbrauch und Vertuschung kann Vertrauen zurückgewonnen werden. Diese Veränderung darf nicht still und im Verborgenen geschehen – sie muss sichtbar und spürbar sein. Nur wenn wir entschieden aufarbeiten und Konsequenzen ziehen, können wir den Blick nach vorne richten.
Wir möchten an dieser Stelle um Vertrauen bitten und werben – bei Ihnen persönlich, bei den vielen Gläubigen in unserem Bistum und bei unseren Gemeinden, vor allem aber bei Betroffenen sexualisierter Gewalt: dass wir uns sehr ernsthaft mit dem Abschlussbericht der Aufarbeitungskommission auseinandersetzen. Wir alle sind gefordert: Mit unserer Aufmerksamkeit leisten wir unseren spezifischen Beitrag im Bereich der Prävention. Mit einer Haltung des Respekts gegenüber Betroffenen und einer entsprechenden Sensibilität bei unserem Reden und Tun helfen wir mit, dass Verletzungen heilen können.
Lassen Sie uns den Moment der Veröffentlichung des Abschlussberichtes gemeinsam nutzen – als Zeichen unserer Verantwortung, die wir tragen, und mit dem klaren Bekenntnis, gemeinsam hinzusehen und zu handeln.
Wir danken Ihnen für Ihre Unterstützung und Ihr Engagement.
Mit freundlichen Grüßen
Bischof Dr. Michael Gerber und Generalvikar Dr. Martin Stanke
Die Interventionsbeauftragte steht als Kontakt- und Ansprechperson zur Verfügung:
Tatjana Junker, Dipl.-Sozialpädagogin
intervention@bistum-fulda.de
Telefon: 0661/87-475
Neben der genannten Ansprechpersonen für Betroffene und Zeitzeugen arbeitet unsere Präventionsbeauftragte daran, Kinder und Jugendliche sowie schutz- und hilfebedürftige Erwachsene vor jeglichen Grenzverletzungen und Machtmissbrauch zu schützen:
Birgit Schmidt-Hahnel, Dipl.-Sozialpädagogin
praevention@bistum-fulda.de
Telefon: 0661 / 87-519
Weitere Informationen unter: www.hinsehen-handeln-bistum-fulda.de